The Calling of Saints Matthew and Peter – Ein Triumph der Licht- und Schattenkomposition!

The Calling of Saints Matthew and Peter – Ein Triumph der Licht- und Schattenkomposition!

Während des 17. Jahrhunderts erlebte die englische Malerei eine bemerkenswerte Blütezeit, angetrieben von Künstlern wie Anthony van Dyck und Peter Paul Rubens, deren Werke bis heute bewundert werden. Doch versteckt in diesem goldenen Zeitalter der Kunst fand sich ein Name, der zwar weniger bekannt ist, aber dennoch Meisterwerke schuf, die den Betrachter in ihren Bann ziehen: Quinten Metsys.

Dieser Künstler des späten 15. und frühen 16. Jahrhunderts war für seine detailreichen Darstellungen religiöser Szenen bekannt. Sein Werk “Die Berufung der Heiligen Matthäus und Petrus” ist ein hervorragendes Beispiel seiner Kunstfertigkeit. Die Leinwand zeigt den Moment, in dem Jesus Christus die beiden Fischer zu seinen Jüngern beruft.

Die Szene spielt sich an einem Ufer ab, wo Fischerboote vor einer malerischen Landschaft ankern. Metsys schafft eine authentische Atmosphäre, indem er die Texturen von Holz, Seilen und Wasser präzise darstellt. Die Figuren selbst sind mit großer Sorgfalt ausgearbeitet: Ihr Kleidungsstil, ihre Mimik und Gestik verraten viel über ihren Charakter und ihre Beziehung zu Christus.

Ein wesentlicher Aspekt des Gemäldes ist die meisterhafte Verwendung von Licht und Schatten. Der Hintergrund wird durch sanftes Sonnenlicht erleuchtet, während die Figuren in den Vordergrund treten, durch ein Spiel von Licht und Schatten plastisch modelliert.

Dieses Zusammenspiel von Helligkeit und Dunkelheit lenkt den Blick des Betrachters auf den zentralen Punkt der Szene: Christus, der mit ausgestreckter Hand Matthäus und Petrus ruft. Sein Gesicht strahlt Güte und Autorität aus, während die beiden Fischer mit einer Mischung aus Überraschung und Ehrfurcht reagieren.

Die Komposition des Gemäldes ist ebenfalls bemerkenswert. Die diagonale Linie, die von der Hand Christi zu den beiden Fischern führt, erzeugt eine Dynamik, die den Betrachter in die Szene hineinzieht. Gleichzeitig schafft Metsys durch die Anordnung der Figuren ein Gefühl der Balance und Harmonie.

Analyse der Farbpalette und Symbole

Die Farbpalette von “Die Berufung der Heiligen Matthäus und Petrus” ist eher zurückhaltend: Erdtöne, Blautöne und warme Brauntöne dominieren. Diese Farbtöne tragen zur ruhigen Atmosphäre des Gemäldes bei und unterstreichen die Ehrfurcht vor dem göttlichen. Dennoch finden sich auch Akzente in Rot und Gelb, die auf die Gegenwart des Göttlichen hinweisen.

Die Symbole im Gemälde sind reichhaltig und laden zur Interpretation ein:

  • Das Netz: Symbolisiert das Berufsleben der Fischer und steht für die Berufung Christi, Menschen aus ihrem Alltag herauszurufen.
  • Der Fisch: Ein Symbol für Christus selbst, der als “Fisch” bezeichnet wird.
  • Die Hand Christi: Zeigt die göttliche Führerschaft und ruft zur Nachfolge auf.

Metsys’ Werk ist nicht nur ein beeindruckendes Beispiel für seine malerische Meisterschaft, sondern auch ein tiefgründiges spirituelles Bild. Es erinnert uns an die Kraft der Berufung und die Möglichkeit der Verwandlung durch den Glauben.

Ein Meisterwerk mit bleibender Wirkung

“Die Berufung der Heiligen Matthäus und Petrus” bleibt auch heute noch ein eindrucksvolles Werk, das Kunstliebhaber und religiöse Menschen gleichermaßen fesselt. Die Kombination aus technischer Virtuosität, symbolischer Tiefe und emotionaler Kraft macht dieses Gemälde zu einem wahren Schatz der europäischen Malerei.